Was ist Digital Experience Monitoring?
Digital Experience Monitoring (DEM) ist eine IT-Verwaltungstechnologie, die rund um die Uhr umfassende Einblicke in die digitale Erfahrung von Endbenutzern und auf Geräten in einem Netzwerk bietet, während die Nutzer/Geräte auf verschiedene interne und externe Anwendungen zugreifen.
Digital Experience Monitoring im Überblick
Digital Experience Monitoring (DEM)-Lösungen arbeiten wie ein Remote-Techniker, um drängende IT-Herausforderungen bei der Überwachung der digitalen Erfahrung von Endbenutzern zu lösen. Eine DEM-Lösung wird in der Regel auf oder in der Nähe von Endbenutzergeräten installiert und überwacht kontinuierlich die Netzwerk- und Anwendungsleistung am Edge.
Gartner® stellt die drei wichtigsten Funktionen von DEM wie folgt dar:
- Real User Monitoring (RUM), das die Benutzererfahrung aus Anwendungssicht (z. B. auf Web-Anwendungsebene) misst
- Technologien zur Endpunktüberwachung (EP), die Transparenz über Endbenutzergeräte bieten
- Technologien zur Überwachung synthetischer Transaktionen (Synthetic Transaction Monitoring, STM), die es seit Jahrzehnten gibt und Unternehmen dabei helfen, Services wie SaaS eigenständig zu testen1
Warum ist DEM wichtig?
IT-Teams sehen sich oft mit Situationen konfrontiert, in denen die Netzwerkleistung zwar in Ordnung zu sein scheint, die Endbenutzer jedoch Probleme hinsichtlich einer langsamen Verbindungsgeschwindigkeit äußern. In der Regel sind diese Beschwerden anekdotisch, wie langsames WLAN, unterbrochene Anrufe, Microsoft Teams lädt nicht usw. Ohne eine DEM-Lösung tun sich IT-Abteilungen oft schwer, die Endbenutzerseite der Netzwerkleistung zu verstehen, und müssen häufig anreisen, um Probleme zu replizieren.
Eine DEM-Lösung bietet der IT ein ganzheitliches Dashboard, das die Endbenutzererfahrung im Netzwerk darstellt, Hop-to-Hop-Latenzen erkennt sowie Ursache und Zeitpunkt von Leistungsproblemen exakt ermittelt.
Welche Vorteile bietet DEM?
Digital Experience Monitoring kann der IT dabei helfen:
- die digitale Endbenutzererfahrung zu optimieren: Eine benutzerorientierte Sicht auf die Netzwerkleistung hilft der IT-Abteilung dabei, die Netzwerk- und Anwendungsleistung eigenständig zu verbessern und die Einhaltung geschäftsdefinierter XLAs und SLAs zur Netzwerkleistung zu gewährleisten, wodurch die Produktivität der Endbenutzer gesteigert und die Glaubwürdigkeit erhöht wird.
- die Netzwerk- und Anwendungsleistung nachzuverfolgen: Kontinuierliche Tests von Netzwerken und Anwendungen auf Verfügbarkeit, Reaktionsfähigkeit und Leistung helfen der IT-Abteilung dabei, Ausfällen vorzugreifen und Ausfallzeiten zu reduzieren, indem die Hauptursache eines Netzwerk- oder Anwendungsproblems isoliert wird. DEM-Lösungen ermöglichen es der IT auch, die User Journey in verschiedenen Anwendungen Hop-by-Hop nachzuvollziehen und Korrekturmaßnahmen zur Optimierung der Erfahrung zu ergreifen.
- Helpdesk-Tickets rasch zu bearbeiten: Die Ermittlung der Hauptursache von Netzwerkproblemen senkt MTTI und MTTR, indem klar herausgearbeitet wird, ob ein Problem auf ein Endbenutzergerät, das Netzwerk, die Anwendung oder einen Serviceprovider zurückzuführen ist. Die Remote-Analyse dieser Probleme auf einem Cloud-gehosteten Dashboard senkt die Kosten für die Netzwerküberwachung, da weniger spontane Großeinsätze vor Ort erforderlich sind.
- die Geräteleistung zu analysieren: Erkenntnisse zum Gerätezustand helfen der IT dabei, Sicherheitslücken zu schließen, schnell auf Helpdesk-Beschwerden zur Geräteleistung zu reagieren und die Gerätetauglichkeit in der gesamten Netzwerk- und Anwendungsleistungsanalyse zu berücksichtigen.
- das Änderungsmanagement zu validieren: Die Möglichkeit, die Netzwerkleistung vor und nach einer Netzwerkänderung zu vergleichen, ist von großem Vorteil. Früher aktualisierte die IT die Netzwerkparameter und wartete dann darauf, dass die Endbenutzer neue Konfigurationen testen und Feedback geben konnten. Dieser Ansatz könnte zu einem negativen Benutzererlebnis führen, das hätte vermieden werden können. Mit einer DEM-Lösung erhält die IT in Echtzeit Feedback zu Netzwerkänderungen, sodass sie Maßnahmen ergreifen kann, bevor die Endbenutzer davon betroffen sind.
Laut Gartner2 „wurde durch die Abhängigkeit von verschiedenen Technologie-Suites zur Unterstützung des digitalen Geschäfts ein zentraler Schwerpunkt auf das Verständnis der Anwendungsleistung, der Anforderungen an die Benutzererfahrung und der Sicherheitseinstellungen in der gesamten Netzwerk-Fabric gelegt.“ Das Analystenunternehmen stellte weiter fest, dass „disruptive Netzwerktechnologien, die sich auf die Anwendungsleistung und die Benutzererfahrung konzentrieren, den Großteil der Innovationen auf dem gesamten Markt für Unternehmensnetzwerke vorantreiben.“
Wie funktioniert DEM?
Eine DEM-Lösung besteht häufig aus Sensoren oder Agenten, die bei oder auf Endbenutzergeräten installiert sind und die Netzwerk-, Anwendungs- und Geräteleistung laufend überwachen, indem synthetische Tests durchgeführt werden oder der digitale Pfad des Benutzers verfolgt wird. Die analysierten Daten werden auf einem in der Cloud gehosteten Dashboard dargestellt, das IT-Teams warnt, wenn Probleme mit dem Netzwerk, den Anwendungen oder Geräten auftreten.
DEM-Lösungen, die im Rahmen eines SASE-Frameworks angeboten werden, können vorhandene Agenten, Konnektoren oder Inline-Traffic-Brokering über die Cloud nutzen, um standardmäßig alle erforderlichen Metriken zu liefern.
Was sind die kritischen Funktionen einer DEM-Lösung?
Zu den kritischen Funktionen einer DEM-Lösung gehören:
- Aktive und passive Prüfung von Netzwerkanwendungen (SaaS und Webanwendungen) über Agenten oder Sensoren mit TCP oder ICMP
- Zustandsanalyse von Edge-Geräten durch Auslesen von Gerätedaten wie Seriennummer, IP-Adresse, IP-Konfiguration, Gateway, DHCP, primärer/sekundärer DNS, Akkustand, Temperatur, Standort, CPU-Nutzung, Festplatten- und Speichernutzung, Top-Ziele usw.
- Visualisierung des Netzwerkpfads und der Wi-Fi-Umgebungsdaten
- Bereitstellung von Berichten zur Netzwerk- und Anwendungsleistung on demand
- Möglichkeit zum Export von Netzwerk- und Anwendungsleistungsdaten durch die IT auf eine Big Data-Plattform zur weiteren Analyse
- Unterstützung der IT bei der Remote-Behebung von Netzwerk- und Anwendungsproblemen
Wie wählt man eine DEM-Lösung aus?
Es stehen verschiedene DEM-Lösungen zur Auswahl, je nach geschäftlichem Anwendungsfall, Budget und Verwaltungsfähigkeit.
Hier einige wichtige Überlegungen bei der Auswahl einer DEM-Lösung:
Parameter | Kriterien |
---|---|
Strategie | Sollte im Einklang mit einer weitergehenden Markendifferenzierung und Netzwerksicherheitsstrategie stehen |
Bereitstellung | Einfache Bereitstellung und Installation eines Hardware-Sensors oder -Agenten mit wenig Aufwand |
Skalierbarkeit | Das Hinzufügen neuer Hardwaresensoren, -agenten oder -abonnements sollte schnell und reibungslos erfolgen |
Sicherheit | Stört nicht die Netzwerksicherheit und macht das Netzwerk nicht anfällig für Angriffe Regelmäßige Updates und Patches für die DEM-Lösung lassen sich problemlos integrieren, ohne Sicherheitsprobleme zu verursachen |
Vertrauen und Bewertungen | Liefert quantifizierbare Ergebnisse binnen Stunden, wenn nicht gar Minuten nach der Installation Hat positives Feedback von Benutzern und Analysten bekommen |
Geschäftliche Anwendungsfälle | Erfüllt geschäftliche/IT-Anforderungen, wie SLA- und XLA-Überwachung, Change Management, Kostensenkung, hohe Ticketpriorisierung usw. |
Integration | Einfache Integration in bereits vorhandene Netzwerkinfrastrukturen |
Warum HPE Aruba Networking für DEM?
HPE Aruba Networking bietet zwei einander ergänzende Produkte an, die Netzwerk- und Anwendungsleistung aus Edge-Sicht analysieren, überwachen und Fehler beheben:
- HPE Aruba Networking User Experience Insight ist eine spezielle KI-basierte DEM-Lösung, die synthetische Tests mittels Hardwaresensoren und Agenten durchführt, um rund um die Uhr einen klaren Überblick über den Netzwerkzustand und die Anwendungsleistung zu bieten.
- HPE Aruba Networking Experience ist eine Cloud-basierte DEM-Lösung, welche die Benutzerproduktivität durch Messung von Hop-by-Hop-Metriken und Überwachung der App-, Geräte- und Netzwerkleistung über agentengestützte oder agentenlose Methoden sicherstellt. Das Produkt wird als Teil der umfassenderen Security Service Edge (SSE)-Lösung von HPE Aruba Networking angeboten.
Diese beiden Lösungen verwenden unterschiedliche Ansätze, um die digitale Endbenutzererfahrung im Netzwerk zu überwachen. Gemeinsam bieten sie eine durchgängige Sicht auf die digitale Erfahrung und decken alle wichtigen Anwendungsfälle ab, die von Gartner aufgeführt werden:
Real User Monitoring (RUM): HPE Aruba Networking UXI-Sensoren und -Agenten replizieren die User Journey in Webanwendungen und ermöglichen eine ausführliche Ersteinschätzung auftretender Probleme, inklusive Screenshot. Klick-by-Klick-Webtests können mit Selenium aufgezeichnet und über das Dashboard auf UXI hochgeladen werden.
Die Softwareagent-basierten oder agentenlosen DEM-Lösungen von HPE Aruba Networking Experience verfolgen die User Journey in Webanwendungen und bieten Hop-by-Hop-Transparenz über die Anwendungsleistung in jeder Sitzung.
Endpunktüberwachung (EP): Der HPE Aruba Networking UXI Agent wird auf Endgeräten bereitgestellt und liefert gerätespezifische Informationen wie: Persistent Device Identifier (PID), Seriennummer, IP-Adresse, primäres/sekundäres DNS, Akkustand, Temperatur, Standort usw.
HPE Aruba Networking Experience ist Teil einer übergreifenden SSE-Plattform (Security Service Edge), die den agentenlosen Zugriff über einen Browser bzw. agentenbasierten Zugriff über einen Client unterstützt, der auf Edge-Geräten (Windows®, Apple OS, iOS und Android™) installiert ist, um den Gerätestatus auf einem Cloud-Dashboard zu überwachen und zu analysieren.
Synthetic Transaction Monitoring (STM): HPE Aruba Networking UXI-Sensoren und -Agenten führen synthetische Tests zur Überwachung von SaaS- und Webanwendungen durch und testen deren Erreichbarkeit, Reaktionsfähigkeit und Leistung aus Edge-Sicht.
Als Teil eines größeren Cloud-Angebots befindet sich HPE Aruba Networking Experience direkt auf den Edge-Geräten und überwacht jede User Journey, meldet jeden Hop und warnt die IT- und Sicherheitsabteilung bei Inkonsistenzen mit dem vordefinierten Protokoll oder unregelmäßigen Latenzzeiten.
Bezifferung der Benutzererfahrung mit einer DEM-Lösung
Eine DEM-Lösung unterstützt die IT bei der Beantwortung wichtiger Fragen zur Netzwerk-, Anwendungs- und Geräteleistung, die sich auf die Benutzerfreundlichkeit auswirken.
Eine DEM-Lösung bietet Antworten auf die folgenden kritischen Fragen:
- Wie sieht die User Journey in verschiedenen Anwendungen aus?
- Können die Endbenutzer problemlos auf alle kritischen Anwendungen im Netzwerk zugreifen?
- Was ist die Hauptursache eines Netzwerkverbindungsproblems?
- Ist ein Netzwerkausfall lokal oder global?
- Werden SLA (Service Level Agreement) zur Netzwerkleistung eingehalten?
- Werden geschäftsdefinierte XLAs (Experience Level Agreements) eingehalten?
- Wie können Netzwerkleistungsdaten für eine bessere Netzwerkplanung genutzt werden?
- Wie kann ich Netzwerkänderungen validieren, bevor sie sich auf die Benutzererfahrung auswirken?
- Wie ist die Geräteleistung im Netzwerk?
- Wie kann ich Netzwerkprobleme beheben, bevor sie sich auf die Endbenutzer auswirken?
1 Gartner, Market Guide for Digital Experience Monitoring, Mrudula Bangera, Padraig Byrne, Gregg Siegfried, 28. März 2022.
2 Gartner, Magic Quadrant™ for Enterprise Wired and Wireless LAN Infrastructure, Mike Toussaint, Christian Canales, Tim Zimmerman, 21. Dezember 2022.
GARTNER und Magic Quadrant sind eingetragene Handels- und Servicemarken der Gartner Inc. und/oder ihrer Partnerunternehmen in den USA und anderen Ländern. MAGIC QUADRANT ist eine eingetragene Marke von Gartner, Inc. und/oder ihren Partnerunternehmen. Die Marken werden hier mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.
Gartner gibt keine Empfehlungen für die im Magic Quadrant dargestellten Anbieter, Produkte oder Services ab und rät Technologieanwendern davon ab, sich in ihrer Auswahl auf die Anbieter mit den besten Bewertungen oder einer anderen Angabe zu beschränken. Die von Gartner veröffentlichten Berichte beruhen allein auf den Meinungen der beteiligten Gartner-Forschungseinrichtungen und sollten nicht als Fakten gedeutet werden. Gartner lehnt jede ausdrückliche oder stillschweigende Garantie im Hinblick auf diese Veröffentlichungen ab. Dies gilt auch hinsichtlich der Gewährleistung der Marktgängigkeit und der Eignung für einen bestimmten Zweck.